Alarm im Rathaus: Rettungsübung mit der Drehleiter

„BMA-Einlauf Rathaus Bedburg-Hau“, diese fingierte Alarmdurchsage rief am Dienstag um 19:45 Uhr die Einheiten Till-Moyland und Huisberden/Emmericher-Eyland sowie die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bedburg-Hau auf den Plan.

Schon auf der Anfahrt teilte die Leitstelle mit, dass es im Archiv im 2. Obergeschoss des Rathauses durch einen Kurzschluss im Bereich einer Elektroumschaltanlage zu einem ausgedehnten Brand gekommen war. Vermisst würden nach Mitteilung des Hausmeisters eine Lehrerin und vier Schüler, die im Rahmen einer Projektarbeit zur Geschichte der Gemeinde Bedburg-Hau das Archiv durchforschten.

Nach Eintreffen wurde die Lehrerin verletzt und unter Schock stehend durch den ersten Angriffstrupp im Bereich zum Treppenaufgang aufgefunden, ins Freie gebracht und dem Rettungsdienst übergeben.

Sie konnte aber immerhin einige Aussagen zum Verbleib ihrer Schüler geben, sodass die zur Menschenrettung eingesetzten Atemschutztrupps unter Verwendung der Wärmebildkamera zwei der Schüler bei Nullsicht schnell aus dem völlig verrauchten Brandraum retten konnten. Beide Schüler wurden dem Rettungsdienst übergeben und der weiteren Behandlung zugeführt.

Trotz mehrfacher Absuche konnten die verbleibenden beiden Schüler nicht aufgefunden werden. Sie blieben wie vom Erdboden verschluckt.

Erst ein Hinweis der Korbbesatzung in der Drehleiter auf die geöffnete Tür des auf dem Flachdach vorhandenen Technikraums des Aufzugs führte die vorgehenden Trupps auf die richtige Fährte. Die beiden Schüler hatten sich selber aus dem Brandraum retten können und sich aus Furcht vor dem Feuer in diesen Raum geflüchtet. Nun konnten sie ebenfalls verletzt und mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation über die vierteilige Steckleiter gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Parallel war durch weitere Trupps das Feuer gelöscht worden, allerdings war das gesamte Areal des Archivs weiterhin stark verraucht.

Mit Hilfe des auf der Drehleiter mitgeführten Elektrolüfters konnten die in großen Mengen vorhandenen Brandgase aus dem Gebäude geblasen und im Anschluss nach Ende aller Maßnahmen die Einsatzstelle an den Hausmeister übergeben werden.

Bei der Abschlussbesprechung konnte festgestellt werden, dass zwar an der einen oder anderen Stelle die Kommunikation verbessert werden muss, dass die gestellten Aufgaben insgesamt aber zügig und zielgerichtet erledigt werden konnten.

Insbesondere die Arbeit der eingesetzten Atemschutztrupps in der unübersichtlichen Einsatzstelle wurde als sehr zielgerichtet und erfolgreich bewertet.

Übereinstimmend besteht die Überzeugung, dass in regelmäßigen Abständen gerade solche Übungen erforderlich sind, um die Zusammenarbeit der Einheiten zu verbessern und den Ausbildungsstand in allen Einheiten der Feuerwehr Bedburg-Hau weiter zu steigern.

Beschlossen wurde der Abend mit gegrillten Würstchen und einem Kaltgetränk im Gerätehaus Till-Moyland.